Nachdem ich in der letzten Woche ja auch vier Tage mit dem Auto unterwegs gewesen bin möchte ich mich heute noch einmal zu meinen Erfahrungen im Neuseeländisches Straßenverkehr äußern. Wie bereits erwähnt gilt in Neuseeland Linksverkehr. Ansonsten sind die Verkehrsregeln aber sehr ähnlich zu denen in Deutschland. In Ortschaften gilt normalerweiße 50, auf Landstraßen 100. Dies wird aber auch am Beginn und Ende jeder Ortschaft angegeben. Autobahnen gibt es so gut wie gar nicht, die sogenannten 'Super Highways' sind von der Qualität her eher mit Deutschen Bundesstraßen zu vergleichen. Bei Christchurch und Wellington habe ich aber auch zweispurige Straßen mit Mittelleitplanke gesehen. Diese sind aber allgemein eher selten.
Auf gut befahrenen Super Highways gibt es dafür alle fünf bis zehn Kilometer sogenannte 'Passing Lanes'. Die Straße wird dann für ca. 500 Meter zweispurig, damit man langsame Fahrzeuge überholen kann. Auf den sonst recht kurvenreichen Straßen sehr praktisch. Neben der übglichen Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 gibt es eigentlich kaum weitere Geschwindigkeitsbegrenzungen. Dafür werden Kurven meistens mit einer Höchstgeschwindigkeit gekennzeichnet, die teilweise schon recht optimistisch bemessen ist. Baustellen sind auch in Neuseeland nicht selten. Hier gilt in der Regel Tempo dreißig und die Fahrt geht auf Schotterpisten weiter. Das Ende einer Baustelle wird dabei so gut wie immer mit einem Tempo-100-Schild angezeigt, auch wenn fünf Meter später eine Kreuzung kommt. Dies kann zu sehr amüsanten Bildern führen.
Die interessanteste Regel ist aber zweifelsfrei die Rechts-vor-Links-Regel im Linksverkehr. Diese führt zu interessanten Situation, wenn man selbst links abbiegen möchte, der Gegenverkehr aber rechts abbiegen möchte. Der Gegenverkehr hat dan Vorfahrt, obwohl er die eigene Fahrbahn kreuzt. Im folgenden Bild hat also der rote LKW Vorfahrt (Das Bild stammt übrigens aus dem offiziellen Neuseeländischen 'Rode Code': http://www.ltsa.govt.nz/roadcode/about-driving/giving-way-at-uncontrolled-intersections.html).
Allgemein lässt sich noch sagen, das Wegweiser in Neuseeland recht sparsam verteilt sind. So ist meißt nur ein Ort in jeder Richtung angegeben. Teilweise ist dies recht willkürlich das nächste Dorf, oder auch mal die nächste Küste 200 km entfernt. Man sollte also immer alle größeren Orte auf seiner Route kennen um den Weg zu finden ohne sich zu verfahren (ist mir ein paar mal passiert). Auch Kilometerangaben sind sehr sparsam und können schon mal 50 Kilometer auf sich warten lassen. Kommt also mal ein solches Schild, einfach schnell auf den eigenen Kilometerstand schauen und sich merken, wann man am Zielort ist.
Interessant sind auch Kreisverkehre (allgemein sehr beliebt), die zusätzlich noch von einer Bahnstrecke gekreuzt werden. So kann es passieren, dass ein Kreisel auch noch zwei Bahnübergänge enthält. Im Neuseeländischen Verkehr vielleicht nicht ganz so problematisch, wenn zweimal am Tag ein Zug vorbeikommt. Trotzdem ist es eine interessante Vorstellung, dass eine geschlossene Schranke einen ganzen Kreisverkehr lahmlegen kann. Auf dem folgenden Bild war die Situation allerdings noch halbwegs übersichtlich. Der Bahnübergang war hier ja noch vor dem Kreisel ...