Seit gestern ist mir der Unterschied zwischen WYSWYG und WYSWYM bekannt (sprich "wiswig" und "wiswim"). Das sogenannte What-You-See-Is-What-You-Get-Prinzip tritt oft da zutage, wo Internetseiten in Editoren bearbeitet werden können. Hat man dabei keinen einfachen HTML- oder Texteditor als Werkzeug, sondern einen grafischen Editor, in dem man Schriftgrößen, Bilder etc. direkt in einer grafischen Ansicht bearbeiten kann, spricht man von einem WYSWYG-Editor. Leider klappt das mit dem What-You-Get dabei nicht immer. Ein weiterer WYSWYG-Editor wäre z.B. auch Word. Dort sieht man nähmlich auch schon genau die Seite, die später aus dem Drucker kommt - meistenst.
Bei WYSWYM meint man im Prinzip genau das Gleiche, nur das der Editor nicht darstellt, was man bekommt, sondern eben nur was man meint. Gestern wurde ich mit einem grafischen Editor für LaTex-Dokumente vertraut gemacht - genannt Lyx (http://www.lyx.org/). Damit kann man LaTex Word-ähnlich bearbeiten - zumindest theoretisch. So ist es nämlich so, das Lyx in der Lage ist, die kryptischen Fehlermeldungen, die Latex auspuckt noch weiter zu verschlüsseln, so dass man meistens gar nicht mehr weiß, was man falschgemacht hat, wenn am Ende kein PDF aus der Eingabe herauskommt. So habe ich bereits den ganzen gestrigen und den ganzen heutigen Tag damit verbracht, ein in Lyx geschriebenes Buch in ein PDF umzuwandeln. Das Buch besteht dabei aus sieben Kapiteln, die alle in einzelnen Dateien liegen. Eine gemeinsame Datei verbindet alle Kapitel. Wenn man nun versucht, aus dieser Datei ein PDF zu erstellen geht das normalerweise schief.
Dies kann dann zum Beispiel daran liegen, dass eines der sieben Kapitel ein hebräisches Schrifzeichen das einer Leertaste ähnelt enthält, oder das in einem der Kapitel ein Bild fehlerhaft ist. Das hebräische Schriftzeichen sorgt dann zum Beispiel für eine Fehlermeldung wie "A left brace was mandatory here, so I've put one in." Was ja das Problem schon ziemlich genau beschreibt. Mittlerweile laufen übrigens sechs der sieben Kapitel - immerhin. Die Fehlermeldung "A left brace was mandatory here, so I've put one in." kann aber genauso gut bedeuten, dass man eine der zahlreichen Bibliotheken für LaTex in einem der Kapitel und dann noch einmal in der zusammenfassenden Datei eingebunden hat, was man tunlichst lassen sollte.
Mit dem WYSWYM-Prinzip hat das alles meiner Meinung nach nicht so viel zu tun.