Die Sache mit dem Schlüssel

Dass man eine Tagezeitung jeden Tag bekommt, wenn man die aboniert hat, ist ja eigentlich selbstverständlich. Dies gilt allerdings nicht für meine derzeitige Wohnung. Das liegt weniger an der Zeitung als viel mehr an der Wohnung. Es ist nämlich so, dass der Briefkasten in den die Zeitung gehört sich hinter der Eingangstür befindet, es kommt also nicht jeder einfach heran. Deshalb wird die Zeitung jeden morgen in einer Plastiktüte an die Türklinke der Eingangstür gehängt. Dass die dort in der Dresdner Neustadt nicht lange hängen bleibt dürfte vermutlich auch jedem klar sein.

Eigentlich dachte ich, die Lösung dafür wäre sehr einfach. Als ich mit dem Zustelldienst telefonierte waren wir uns schnell einig. Ein Haustürschlüssel musste her und schon sei das Problem gelöst. So leicht war es dann aber leider nicht. Zunächst hieß es von der Hausverwaltung, der Zustelldienst könne sich den Schlüssel einfach beim Hausmeister abholen. Als dieser das versuchte ging das dann plötzlich doch nicht mehr. Als nächstes hieß es, man müsse die Sprechstunde der Hausverwaltung besuchen ein paar Tage später ging es dann plötzlich auch ohne. Nun hieß es, man könne sich beim Schlüsseldienst eine Schlüssel nachmachen. Dort hieß es dann, ohne schriftliche Genehmigung der Hausverwaltung ginge das schon mal gar nicht. Also ein erneuter Anruf der Hausverwaltung. Für die Genehmigung ist aber der Hausmeister zuständig.

Dort habe ich dann gestern angerufen. Kein Problem sagte er, kommen sie einfach morgen zwischen 7.00 und 7.30 Uhr ins Hausmeisterbüro und bringen sie eine Kopie ihres Personalausweises mit. Laut Aushang im Hausflur ist das Büro auf der Königsbrücker Straße. Als ich dann dort war, das Büro aber nicht gleich fand rief ich zur Sicherheit noch einmal telefonisch an. "Nein, wir sitzen doch nicht auf der Königsbrücker sondern auf der Alaunstraße," hieß es da. Auf der Alaunstraße war das Büro aber auch nicht. Also ein erneuter Anruf beim Kollegen. "Nein, wir sitzen doch auf der Königsbrücker..." Aha.

Als ich dann endlich dort war, brauchte ich diese Kopie meines Personalausweises dann doch nicht mehr. Stattdessen bekam ich einen Schlüssel als Vorlage für die Schlüsselkopie und eine Einverständniserklärung. Anders als am Vortag abgemacht sollte ich jetzt plötzlich doch selbst zum Schlüsseldienst gehen. Und so kam ich um 9.00 Uhr schließlich zum Schlüsseldienst. Den Schlüssel brauchte dieser dann übrigens gar nicht, kopieren kann er den Schlüssel nähmlich nicht einfach, sondern er muss ihn bestellen, was an Hand der Nummer auf der schriftlichen Einverständniserklärung möglich ist.

Soweit so gut. Offensichtlich kommen bei dieser Hausverwaltung und dem Hausmeisterdienst einmal mehr alle Kompetenzen zusammen. Bleibt zu hoffen, dass die Sache damit so gut wie erledigt ist. Der Schlüssel muss ja leider noch bestellt werden, was wieder eine Weile dauern kann. Danach bekomme ich meine Tageszeitung dann hoffentlich auch wieder täglich.