Die Autobahn an der Haustür

Gestern bin ich zum ersten Mal auf der Autobahn 26 von Horneburg nach Stade gefahren. Naja, gefahren bin ich nicht selbst aber ich saß zumindest mit im Auto. Es ist schon ein sehr interessantes Gefühl, wenn man nun auf einer Autobahn dort vorbeirauscht, wo man einige Jahre zuvor nur ein paar Meter versetzt jeden Tag mit dem Rad zur Schule gefahren ist. Vorbei an der Abfahrt Dollern - war das schon Dollern? - ist man im Nullkommanichts in Stade.

Die Fahrt ist seltsam. Geplant wurde diese Autobahn bereits seit ich denken kann. Schon als Kind war ich sehr schnell davon überzeugt, dass Stade und Horneburg diese Autobahn nicht brauchen. Nach sieben Jahren Bauzeit sind jetzt die ersten zehn Kilometer fertig, der zweite Bauabschnitt läuft. Danach geht die Autobahn immerhin schon von Stade “bis nach Buxtehude.” Und das ist hier ausnahmsweise mal kein Scherz.

Darf man eine Autobahn befahren, gegen die man zuvor zwanzig Jahre lang gekämpft hat? Ich finde ja, denn der landschaftliche Eingriff und die Zerstörung sind nun eh vollzogen. Die Autobahn ist da, ob man will oder nicht. Sie jetzt zu boykottieren wäre nicht nur sinnlos sonder auch übertrieben idealistisch.