Okay, okay, ich weiß, dass ich selbst bereits öfter über ein gewisses großes, deutsches Transportunternehmen gemeckert habe das einen großen Teil seines Geldes mit Fernverkehr im Eisenbahnsektor verdient. Leider muss ich eingestehen, dass wir in Deutschland zwar gerne über die Bahn schimpfen, aber doch ein Transportsystem auf sehr hohem Niveau haben.
Heute bin ich an der Palmerston North Railway Station gewesen. Dieser liegt nicht wie zu vermuten in der Innenstadt, sondern ist bereits 1964 aus der Stadt an den Stadtrand verdrängt worden. Vorher hielten die Züge direkt am Square. Am Stadtrand wurde damals dieses hübsche Gebäude erbaut.
Um den Bahnhof überhaupt zu erreichen musste ich also erst einmal vierzig Minuten laufen. Ein Bus hält am Bahnhof selbstverständlich nicht. Der Bahnhof selbst macht mittlerweile auch einen ziemlich trostlosen Eindruck. Das Hauptgebäude ist zu verkaufen und geschlossen, am Bahnhof selbst sieht man tagsüber keine Menschenseele:
Dies hat auch seinen guten Grund. In Palmerston North halten am Tag Sage und Schreibe zwei Züge. Einer morgens um 6:20 Uhr und einer abends um 7:29 Uhr. Der Zug morgens fährt in die Hauptstadt (also nach Wellington), der Zug abends kommt aus Wellington. So kann man immerhin täglich nach Wellington fahren (allerdings hat man Pech gehabt, wenn man in Wellington startet, dann kommt man nicht mehr am gleichen Tag zurück). Zusätzlich fahren beide Züge natürlich auch nur an Wochentagen. Sonst könnte man ja noch auf die Idee kommen, einen Tagesausflug nach Wellington mit der Bahn zu wagen ...
Immerhin: Es gibt auch noch Busse in Neuseeland. Die fahren die meisten größeren Orte sogar mehrmals täglich an. Für den Bahnverkehr sieht es aber sehr, sehr schlecht aus.